1.8.2025
Akademie der Künste trauert um Uwe Kiessler (1937–2025)
Mit 88 Jahren verstarb am 29. Juli 2025 der 1937 in Krefeld geborene Architekt Uwe Kiessler. Er gehörte der Sektion Baukunst der Akademie der Künste seit 1989 an.
Uwe Kiessler studierte Architektur bis 1961 an der TH München. Von 1962 bis 2014betrieb er sein Architekturbüro in München; das Büro Kiessler Architekten existiert weiterhin. 1981 wurde er als Professor für Entwurf und Baukonstruktion an die Fachhochschule München berufen, von 1990 bis 2002 lehrte er als Professor für Integriertes Bauen an der Technischen Universität München.
Zu Kiesslers herausragenden Bauwerken gehören das ehemalige Gruner + Jahr Verlagshaus in Hamburg (mit Steidle+Partner, 1990). Als Ausstellungsort für die Städtische Galerie im Lenbachhaus hat Uwe Kiessler den 1994 eröffneten unterirdischen Kunstbau entworfen. Für den im IBA-Emscher Park, Gelsenkirchen, gelegenen Wissenschaftspark erhielt er 1995 den Deutschen Architekturpreis. Es folgten u. a. 1997 die Aufstockung für das Literaturhaus München, 2001 der Erweiterungsbau für die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (K21 im ehemaligen Ständehaus), Düsseldorf, das Telekom-Center in München und der Sozialpavillon im Petuelpark, München, 2005.
Neben vielen anderen Ehrungen erhielt Uwe Kiessler 2007 den Bayerischen Architekturpreis. Seit 2003 war er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Regine Keller, stellvertretende Direktorin der Sektion Baukunst, würdigt Uwe Kiessler: „Er war vielen von uns nicht nur als vielfach ausgezeichneter Architektur-Kollege bekannt, er war auch als Hochschullehrer der TU München für viele Architekt*innen ein hoch geachteter Lehrer und Mentor. In seinem Engagement für die Architektur setzte er sich öffentlich auch für den Erhalt der Werke von anderen Architekten wie Sep Ruf und Günter Behnisch ein. Sein kritischer Geist und sein begeistertes Wirken im architektonischen Diskurs werden uns in Erinnerung bleiben.
Die Akademie der Künste trauert um ihr Mitglied.
Manos Tsangaris
Präsident der Akademie der Künste