18.10.2023

Akademie der Künste trauert um Wolfgang Pehnt (1931–2023)

Der Architekturhistoriker und -kritiker Wolfgang Pehnt ist im Alter von 92 Jahren am 15. Oktober 2023 in Heidelberg verstorben. Geboren 1931 in Kassel, arbeitete er von 1963 bis 1995 als Redakteur und Leiter der Abteilung Kunst und Literatur im Deutschlandfunk und lehrte später Architekturgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, u. a. Die Architektur des Expressionismus (1973), Deutsche Architektur seit 1900 (2005), zuletzt Städtebau des Erinnerns (2021) sowie Monografien über Rudolf Schwarz, Gottfried Böhm und Hans Poelzig. Umfangreiche Veröffentlichungen in Katalogen, Sammelbänden, Lexika, Jahrbüchern, Fachzeitschriften und Tageszeitungen zählen ebenfalls zu seinem Schaffen. Für sein engagiertes Lebenswerk erhielt er Anerkennung durch zahlreiche Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften. Pehnt war seit 1994 Mitglied der Akademie der Künste, wo er Ausstellungen zu Rudolf Schwarz und Hans Poelzig kuratierte, Vorträge hielt und sich zu aktuellen Fragen der Architektur und Stadtgestaltung engagierte.

Sein Wohnhaus in Köln, in welchem er bis vor einem Jahr wohnte, steht nun mit einer großen Sammlung an Büchern und Manuskripten der Technischen Hochschule Köln als „Pehnthaus“ zur Verfügung und wird somit auch zukünftig ein anregender Ort für Lernende und Forschende sein. Wolfgang Pehnt weihte es selbst noch im Mai 2023 mit einem Vortrag ein.

Wolfgang Pehnt über Architektur: „Architektur ist unentrinnbar. Sie erzählt uns, woher wir kommen, und hat Einfluss darauf, wohin wir auf welchen Wegen gehen.“

Die Akademie der Künste trauert um ihr Mitglied.

Jeanine Meerapfel
Präsidentin der Akademie der Künste